Die Wetterlage am Montagabend um 19 Uhr MEZ (26.12.16)
Das Sturmtief lag bereits über Finnland, aber Norddeutschland noch im Bereich sehr starker Winde aus Nordwest.
Nachfolgend machte sich ein Hoch das sich bereits vor Südengland befand bemerkbar und führte am Dienstag zu einer deutlichen Windabschwächung und merklicher Wetterbesserung. 
Weihnachtssturm 2016
Stand: 29.12.2016 12:04 Uhr

Frachter mit Panzern an Bord in Schräglage

Die Glovis Prestige dockt an im Singapurer Hafen. © picture alliance / AP Images Fotograf: Kevin Lim
Die in Schräglage geratene "Glovis Corona" ist in ihrer Bauweise ähnlich der hier zu sehenden "Glovis Prestige".

Vor der Nordseeinsel Wangerooge ist ein Frachter in Schräglage geraten. Das hat die Wasserschutzpolizei bestätigt. Die "Glovis Corona" war auf dem Weg von Hamburg nach Göteborg in Schweden. Das Schiff hat neben Lkw auch Panzer geladen, wie die Verkehrszentrale Bremerhaven gegenüber NDR 1 Niedersachsen bestätigte. Offenbar war die Ladung während eines Sturms nach Weihnachten verrutscht und hatte den Frachter so in Schlagseite gebracht. Der Mannschaft ist es inzwischen gelungen, das Schiff ein Stück weit aufzurichten. Möglicherweise kann es noch im Laufe des Tages Bremerhaven anlaufen.

Ein Deck mit Panzern?

Genaue Details zur Ladung sind noch nicht bekannt. Nach Informationen der "Nordsee-Zeitung" soll mindestens ein Deck mit Panzern beladen sein, die vor dem Stopp in Hamburg in Bremerhaven an Bord gefahren sein sollen. Für wen die Panzer bestimmt sind und woher sie stammen, ist unklar. Laut dem Zeitungsbericht soll das Schiff nach der Fahrt nach Göteborg weiter in den Mittleren Osten fahren.

Schiff könnte Bremerhaven anlaufen

Auf seiner Fahrt war das Schiff in der Deutschen Bucht in schwerer See geraten. Der Kapitän drehte um und steuerte den Frachter in ruhigeres Gewässer. Dort lag die "Glovis Corona" zunächst mit etwa 15 Grad Schlagseite. Über Nacht, so ein Sprecher der Verkehrszentrale BHV, hat die Besatzung es jedoch geschafft, Schäden an Bord zu reparieren und den Autofrachter mit mehr Ballastwasser neu zu trimmen. Zur Zeit sind Gutachter an Bord, die überprüfen, ob die "Glovis Corona" allein und sicher nach Bremerhaven fahren kann. Wenn das Okay kommt, wird der unter südkoreanischer Flagge laufende Frachter in den nächsten Stunden die Stromkaje in Bremerhaven anlaufen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 29.12.2016 | 12:00 Uhr

 

 

Bulkcarrier "Allegra" mit Maschinenausfall
 Am Abend des 26.12. erlitt der unter Malta-Flagge laufende Bulkcarrier "Allegra", 22861 BRZ (IMO-Nr.: 9519169), der am 23.12. aus Newport, UK, nach Bremen ausgelaufen war, südöstlich von Helgoland einen Ausfall der Hauptmaschine. Das Schiff drohte im Sturm auf einer Sandbank unweit des Knechtsand zu stranden. Das Havariekommando in Cuxhaven beauftragte den Notfallschlepper "Nordic" mit der Assistenz.
Der Havarist wurde rund 100 Meter von der Sandbank entfernt gesichert, bis der Sturm abflaute. Am 27.12. kamen die drei Schlepper "Elbe" (IMO-Nr.: 9323156), "Ems" (IMO-Nr.: 9323168) und "Turm" (IMO-Nr.: 9211212) aus Wilhelmshaven bzw. Bremerhaven und begannen am 28.12. damit, die "Allegra" weseraufwärts nach Bremerhaven zu ziehen.
Quelle:Tim Schwabedissen

 

Containerfrachter riss sich in Hamburg los
In den Mittagsstunden des 26.12. riss sich der unter Hongkong-Flagge laufende Containerfrachter "CSCL Uranus", 150853 BRZ (IMO-Nr.: 9467304), der am 23.12. von Rotterdam kommend am Container Terminal Tollerort in Hamburg festgemacht hatte, von seinem Liegeplatz los. Im Sturm waren die Trossen gebrochen.
Sechs Schlepper, unter ihnen die "Michel", "Peter" und "Fairplay VI“, waren vonnöten, den Ausreißer unter Kontrolle zu bringen und wieder am Vulkanhöft festzumachen.
Quelle:Tim Schwabedissen

 

 

Wangerooge bilanziert heftige Sturmschäden:
Großer Sturm stellt kleine Insel Wangerooge vor große Herausforderungen – Abgebrochene Strandkante, angespülte Container: Hohe Kosten kommen auf die Gemeinde zu

Bergung muss in Absprache mit Havariekommando erfolgen – Große Boje wurde ebenfalls angespült - Inzwischen wurden weitere sieben Container auf den Nachbarinseln Spiekeroog und Wangerooge angespült

 

Datum: Mittwoch, 28. Dezember 2016, ca. 14:30 Uhr

Ort: Wangerooge, Landkreis Friesland, Niedersachsen

 

(sj) Die kleine friesische Insel Wangerooge wurde von dem Sturmtief Barbara der letzten Tage ganz besonders arg gebeutelt. „Es ist frustrierend“, findet auch Wangerooges Bürgermeister Dirk Lindner. Am 2. Weihnachtstag gab es einen massiven Abbruch der Strandkante an der Urlaubsinsel. „Der Schaden beträgt um die 350.000 Euro“, berichtet Lindner. Doch damit nicht genug: Nur zwei Tage später werden am Mittwoch fünf große Container an den Strand gespült. Irgendein Schiff muss diese bei dem Sturm einfach verloren haben. Nun liegen diese Container am Wangerooger Strand und müssen irgendwie von der Verwaltung entfernt werden. Das muss nun in Absprache mit dem Havariekommando geschehen. Eins ist klar: Es muss darauf geachtet werden, dass die Container nicht einfach wieder ins Wasser gespült werden, denn diese großen Metallkästen sind eine große Gefahr für den Schiffsverkehr. Wie teuer der Abtransport ist, steht noch nicht fest. Und das ist nicht das einzige Strandgut, das an den verheerenden Sturm erinnert: Auch eine große Boje wurde in Wangerooge angespült.

 

Update 29.12.: Das Schiff, das von Helsinki nach Rotterdam unterwegs war, hat insgesamt 16 Container verloren. 13 davon sind inzwischen aufgetaucht, zum Teil am Strand oder im Watt vor verschiedenen ostfriesischen Inseln. Vier davon seien im Bereich Spiekeroog gestrandet, drei weitere auf Langeoog angespült und ein weiterer auf Norderney. Die Bergung steht unter Zeitdruck, da Anfang des Jahres ein weiterer Sturm angekündigt wurde. Problem: Es gibt offenbar unterschiedliche Zuständigkeiten einer jeder Insel und zudem in der Unterscheidung, ob ein Container am Strand liegt oder im Wattwasser. Bisher wollte sich keiner dazu vor der Kamera äußern.

 

 

Hochwasser in Dagebüll 2,5 Meter höher als Normal - Fähranleger völlig überflutet - meterhohe Wellen peitschen über die Kaikante

Schiffsverkehr zu Nordfriesischen Inseln war bereits am Nachmittag eingestellt worden – Wiederaufnahme der Fährlinien wohl im Laufe des Vormittags

 

(sg) Winterliches Naturschauspiel an der Nordsee: Meterhohe Wellen, die Gischt spritzt bis zu 10 Metern hoch. Sturmtief Babara sorgte in der Nacht zu Dienstag für eine schwere Sturmflut an der deutschen Nordseeküste. In Dagebüll erreichte das abendliche Hochwasser einen Stand von neun Metern, zweieinhalb Meter höher als normal.

Zahlreiche Schaulustige kamen an die Küste, um die Naturgewalten zu bestaunen und die Gewalten der Nordsee hautnah zu erleben.